Die Schule neigte sich dem Ende zu und ich hatte die Möglichkeit, beim MTV-Hernals, ein junges und vor allem talentiertes Mädchen beim Training im Kunstturnen zwei Stunden zu begleiten.
Xenia eine 13 jährige Gymnasiastin, die beste Wiener Nachwuchsturnerin, ist bereits schon Wiener Jugendmeisterin, „außerdem“ Wiener Kunstturn-Landesmeisterin in der höchsten Kategorie und gehört dem österreichischen Kader an. Eine zusätzliche Besonderheit, sie ist auch Jugendmeisterin im Eiskunstlauf. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr, da hier der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.
Frau Mag. Sabine Samstag, die selbst Sportwissenschafterin, staatlich geprüfte Trainerin, international brevetierte Turnjurorin ist und ehemalige österreichische Meisterin war, hatte auch in den Jahren von 2005 bis 2007 als ÖFT-Bundesfachwartin sogar schon ehrenamtlich die Gesamtverantwortung für Österreichs weibliches Kunstturnen über. Sie trainiert ihre Tochter seit dem fünften Lebensjahr ca. 3-5 Stunden fünf mal in der Woche.
Wie mir Xenia erklärte, ist ihr besonderer Spaß am Turnen das Sommertraining, denn es gibt besondere Motivation gegenüber dem Wintertraining, da man da die eigene Kreativität durch ein freies Experimentieren besser zur Entfaltung kommen lassen kann. Diese neuen Übungen werden dann meist ab Herbst in ihr neues Programm umgesetzt.
Für Xenia sind die schwierigsten Situationen Übungen zu trainieren die neu sind und zum ersten Mal alleine angewandt werden müssen. Durch die fehlende direkte Hilfestellung der Trainerin ist man dann ganz schön nervös.
Da meist nicht alles an einem Ort trainiert werden kann, findet das Training auch im Dusika-Stadion statt. Die Trainings finden am Schwebebalken, dem Stufenbarren, am Sprung und am Boden statt.
Das persönliche Ziel von Xenia Samstag ist die Weltmeisterschaft, als nahes Ziel die Europameisterschaft und nächstes Jahr der Aufstieg in den Juniorenkader.
So wie ich dieses Training erleben durfte und somit auch die Freude in den Augen von Xenia, werden wir sicherlich noch einiges von ihr berichten können. Wir vom Vienna-Journal bleiben auf jeden Fall sprichwörtlich: am Ball.
M.Wieser