Weltuntergang – Theater im Gymnasium Geblergasse

Weltuntergang nach Jura Soyfer, eine Aufführung vom Oberstufen-Ensemble des Gymnasiums Geblergasse.

Eine engagierte Gruppe der Oberstufe des Gymnasiums Geblergasse zeigte unter der ausgezeichneten Regie der Professorin Bettina Stokhammer, Weltuntergang nach Jura Soyfer.

Die Schüler haben das selten aufgeführte Werk des Österreichers mit russisch- jüdischen Wurzeln, nach vorangegangenen, eingehenden zeitgeschichtlichen Besprechungen unter Anleitung der enthusiastischen Lehrerin redigiert und mit brandaktuellen Ereignissen angereichert. Dabei haben sie den Humor, der Soyfers Werken eigen ist, auch mit ihren Vorstellungen verbunden und eine überaus geglückte Alliance geschaffen.

Mit Disziplin und dem Verzicht auf viel Freizeit jedoch aber auch großer Freude an der Darstellung der verschiedenen Charaktere, konnten die Schüler eine wirklich sehenswerte Vorstellung auf die Bühne bringen. Die Chorstellen wurden präzise im Rhythmus vorgetragen und blieben trotzdem sehr gut verständlich. Das gesamte Ensemble bot eine hervorragende Leistung und das Casting der Pädagogin für die einzelnen Rollen war ideal. Dass sich bei solchen Events immer wieder einzelne, besondere Talente unter den Darstellern befinden, hat sich auch bei dieser Aufführung gezeigt. Einige davon erklärten sich auch bereit für ein Interview.

Eine besondere Herausforderung hatte der Hitler-Darsteller zu bewältigen. Die Pädagogin und der erst Vierzehnjährige beteuerten, dass es harte Arbeit gewesen sei, das Auftreten dieses historischen Diktators einzustudieren. Er habe viel Zeit aufgewendet in Filmen, Dokumenten und Parodien zu stöbern, um sich Hitlers Art des Auftretens so gut wie möglich anzueignen. Die Zeit war nicht verschwendet, denn er lieferte eine einmalige Show.

Eines der Mädchen hatte gleich drei Rollen übernommen und erzählte, sie habe erst nur bei Arbeiten wie Beleuchtung und anderen Bühnenarbeiten geholfen, dann aber Lust bekommen auch auf der Bühne zu stehen und seither sei sie immer wieder begeistert dabei, trotz ihrer großer Nervosität.

Der Darsteller des Mars, ein hochgewachsener junger Mann gestand, dass er sehr verschlossen gewesen sei und nur durch das Zureden von Freunden einmal, wenig überzeugt von sich, bei einer Aufführung mitspielte, dabei aber die Freude an der Schauspielerei entdeckt habe. Seine klare, feste, deutliche Stimme und der gute Vortrag, verliehen dem Mars das richtige Schwergewicht.

Ein anderes Mädchen bezauberte sofort mit seiner reinen, voll tönenden Singstimme. In ihr steckt sicher das Talent, eine hervorragende Sängerin zu werden. Nach ihren Vorstellungen in dieser Richtung befragt, antwortete sie ohne nachzudenken: „Sängerin oder Schauspielerin.“

Da jedes Jahr neue Begeisterte zur Theatergruppe stoßen, wie die Pädagogin meinte, kann man in den nächsten Jahren weitere, gut aufgearbeitete, aktuelle, mit großem Engagement inszenierte Aufführungen der jungen Akteure erwarten.

 

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