Vielversprechende Neuerungen
Vom 14. bis 17. Jänner bot die Vienna Autoshow dem Publikum die Möglichkeit, sich über Neuerungen einen repräsentativen Überblick zu verschaffen. 42 Automarken stellten rd. 400 neue Modelle vor. Highlights waren 32 Österreich-Premieren und 3 Europa-Premieren. Das letzte Geschäftsjahr verlief besser als befürchtet, nämlich mit einem kleinen Plus von 1,7%, oder in Stückzahlen: 308.555 Neuzulassungen. Die Branche erwartet, das Ergebnis heuer halten zu können, also etwas über 300.000 Stück absetzten zu können.
Die Kleinfahrzeuge wurden ansprechend präsentiert, sodass sie nicht im Schatten ihrer großen PS-starken Brüder ein Mauerblümchendasein fristen mussten.
Konnte man voriges Jahr den elektronischen Helferleins keine nachhaltige Funktion zuordnen, so zeigt sich aktuell, dass sie in erster Linie die Fahrsicherheit erhöhen sollen.
Und genau diese Frage Automobilindustrie, quo vadis, lässt im Lichte diverser Einschätzungen von Technikern, Ökonomen und nicht zuletzt Philosophen, je nach Abwägung, optimistisch oder pessimistisch, ein entsprechendes Zukunftsszenario zu.
Das Ende der auf Erdöl angewiesenen Technik ist noch lange nicht in Sicht, immer neue Erdöl – Fundstätten und eine nicht ausgereizte Fördertechnik lassen eine seriöse Einschätzung diesbezüglich nicht zu.
Der Technik auf elektrischer Basis ist mit einer nicht vorhandenen Infrastruktur für die Aufnahme von Energie noch keine Breitenwirkung zu zutrauen. Nicht zu vergessen eine Reichweite mit einer Akku – Aufladung, die nur im Kurzstreckenbereich, als Alternativantrieb, im augenblicklichen Entwicklungsstand, anzusehen ist. Außer Acht gelassen darf hier die ökonomische Betrachtung nicht werden. Und ob die Energiebilanz von Elektrofahrzeugen in ihrer Gesamtheit betrachtet, wirklich so gut aussieht wie von manchen Elektro – Freaks behauptet, sei dahin gestellt. Der Energieaufwand bei der Herstellung von Akkus ist ein nicht unbeträchtlicher, und noch haben die an allen Ecken lauernden Technik Verweigerer und Pseudo-Naturschützer das Elektroautomobil nicht als neuen Ökologie – Sünder entdeckt.
Um die Brennstoffzelle ist es auffallend ruhig geworden und kein Automobilhersteller tritt mit dieser Technik in das Rampenlicht der Öffentlichkeit.
Somit wird von den Herstellern ein beträchtlicher Teil der Innovationen auf dem Gebiet der sogenannten elektronischen Helfer getätigt, wobei man vermuten kann, dass hier Vorleistungen zum selbstfahrenden Automobil Platz greifen.
Das Publikum machte einen fachlich interessierten Eindruck, was beim Personal etwas für Bewegung sorgte, da praktisch die gewünschte Information erst eingeholt werden musste. So kam statt eines Dialoges nur ein Frage- und Antwort- Spiel zustande. Zusammenfassend bot die glamouröse Show erstaunlich viel Information und zeigte, dass das Automobil noch lange nicht am Ende ist, sondern viele Überraschungen für die Zukunft bereit hält.
Grimann, Sklenar