Beim Durchblättern eines lokalen Bezirksblattes entdeckte ich einen Hinweis auf „Gablitzer Bier“. Mein Interesse war geweckt und ich ging dem Hinweis nach. Was ich entdeckte, ist nicht nur interessantes Historisches zum Thema „Bier“, sondern auch ein tatsächlich außergewöhnliches Pils. Doch zunächst kurz zur Geschichte. Gablitz hat eine alte Bierbauertradition, die auf eine Außenstelle der Kartause Mauerbach zurückgeht. Seit Mitte des 17. Jhts. wurde hier Bier gebraut. 1714 erlangte die Brauerei die Genehmigung, Bier nach Wien zu liefern. Sie machte eine wechselvolle Geschichte durch und ging durch die Hände verschiedenster Besitzer. Immerhin konnte sie in Verbindung mit einem Gasthaus bis 1948 bestehen.
Diese Tradition griff der Hobbybrauer Markus Führer in seiner Hausbrauerei auf und macht Hopfen und Malz zu seinem Steckenpferd. Im Stil orientiert er sich am Böhmischen Bier. So braut er unter anderem ein klassisches Pils, unfiltriert, in Flaschen mit Bügelverschluss vergoren. Qualitätsbewusstes sauberes Arbeiten mit besten Zutaten führte zum Erfolg. Mit seinem „Gablitzer Original“ brachte er es heuer zum Staatsmeister in der Kategorie Pils. Eine renommierte Jury aus Sommeliers und Braumeister traf die Entscheidung.
Abschließend eine kurze Degustationsnotiz:
Klar, mit hellgoldener Farbe und einer festen Schaumkrone steht es im Glas. Geschmacklich vollkommen homogen mit einer feinen hopfigen Spitze, die im Abgang deutlicher hervortritt und klar macht, was man im Glas hat – ein hervorragendes Pils.
Leopold Sklenar