„One Republic“ Konzertbericht

Marching on – mit Hoppala

„One Republic“ begeisterte am Montag (8.4.) das Publikum der Wiener Stadthalle mit vielen schon aus den Charts bekannten Hits und neuen Liedern ihrer kürzlich erschienenen CD „Native“. Der quirlige Leadsänger Ryan Tedder lieferte nicht nur, wie die gesamte restliche Band, eine hervorragende Performance ab, sondern ebenfalls das eine oder andere Hoppala.

Pünktlich um 19:30 betrat der Support von One Republic, Josh Kumra, die Bühne der Wiener Stadthalle. Der 21-jährige Brite präsentierte einige Nummern seines bald erscheinenden Albums. Diese klingen durchaus vielversprechend, leider war schon nach knapp 30 Minuten Schluss. Nach dieser Performance dürfte schon der eine oder andere Besucher blaue Flecken gehabt haben und zwar nicht nur jene in der ersten Stehplatz-Reihe, sondern auch das sitzende Publikum. Denn in der Halle war es bis auf einige zentral auf den Sänger gerichteten Spotlights stockdunkel und die Stiege(n) zu den Sitzplätzen kaum ausreichend beleuchtet.

Schon vergleichsweise früh, kurz nach halb neun, hatte der Hauptact des Abends, „One Republic“, seinen Auftritt. Von da an gab die Band gut 90 Minuten alles. Optisch war die Performance nicht minimalistisch, aber ebenso wenig überladen. Im Hintergrund wurden auf drei Rauten in verschiedenen Größen zwischen den Nummern ansprechende Kurzfilme von wenigen Sekunden bis Minuten gezeigt, sowie während der Lieder diese optisch unterstützende Farbmuster bzw. Animationen gezeigt. Eine besondere Vorliebe scheint die Band für Spotlights zu haben. Fast durchgehend wanderten diese in den verschiedensten Farben und Konstellationen über die begeisterten Gesichter des Publikums.

Musikalisch wurde natürlich auch so einiges geboten. Neben ihren schon bekannten Hits wie „Apologize“, „Marchin On“ und „Stop And Stare“, performte „One Republic“ auch einige Lieder ihres unlängst veröffentlichten Albums „Native“. Die von Ryan Tedder angestellte Vermutung, dass viele die neuen Nummern nicht kennen würden, hat sich nicht bewahrheitet. Ein Großteil der etwa 5.000 Zuschauer sang auch bei den aktuellen Songs der Band lauthals mit. Dem Leadsänger selbst gelangen aus stimmlicher Sicht die eher langsamen und ruhigeren Nummern sehr gut. Jedoch bei den besonders flotten und lauten Liedern erschien er etwas überambitioniert, wodurch auch der eine oder andere schiefe Ton dabei war.

Für viele Besucher wahrscheinlich überraschend war der fast übermäßige Bass-Einsatz während des Konzerts. Dieser unterstützte die meisten Lieder sehr gut und dürfte wohl nicht aus der hausinternen Musikanlage stammen. Nur die Nummer „Good Life“ fiel nicht nur dem Bass, sondern auch einem schlecht geschaltenen Verhältnis von Instrument(en) und Gesang zum Opfer. Das Hoppala des Abends lieferte der Sänger Ryan Tedder mit einem eher unelegantem Fall. Schon das gesamte Konzert über hüpfte, rannte und sprang Tedder von einem zum anderen Ende der Bühne und erinnerte dabei stark an Jared Leto, dem Frontmann der Band „30 Seconds to Mars“. Ein „Hinfaller“ war also nur eine Frage der Zeit. Gegen Ende des Konzerts kletterte der Leadsänger auf eine hohe, wackelige Kiste. In diesem Moment stockte wohl dem einen oder anderem Fan der Atem. Jedoch absolvierte er den Sprung von dieser noch mit Bravour. Nur wenig später, mitten im Hit „Marchin On“, versuchte der Frontman von „One Republic“ einige Stufen rückwärts zu bewältigen. Dieser Versuch endete nicht nur mit einem wohl schmerzhaften Sturz, sondern vermutlich auch etlichen Videos von diesem auf You Tube und anderen Plattformen. Aber – ein Vollprofi singt auch unbeirrt im Liegen weiter – und erfreut das Publikum mit anschließendem Stage diving.

Setlist: Light It Up / Secrets / All The Right Moves / What You Wanted / Stop And Stare / Counting Stars / Apologize & We Found Love (Cover) / Come Home / I Got A Woman (Cover) / Good Life / Can`t Stop / Life In Color / Marchin On / Feel Again / Medley / If I Lose Myself

Barbara Klaus

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