Neue Konzepte für Hermesvilla und Otto-Wagner-Hofpavillon

Neue Konzepte für Hermesvilla und Otto-Wagner-Hofpavillon

Schloss Schönbrunn, Schloss Belvedere, das Hofmobiliendepot und die Wiener Hofburg. Sie alle gehören zu den imperialen Schauplätzen, die Jahr für Jahr unzählige Touristen anlocken. Doch neben diesen eindrucksvollen Bauwerken, gibt es weitere, die nicht minder bemerkenswert sind und zu Unrecht im Verborgenen gehalten werden. ÖVP-Gemeinderat Bernhard Dworak, Mitglied des Kulturausschusses, präsentierte, gemeinsam mit Fremdenführerin und Kennerin des imperialen Wiens Gerti Schmidt, neue Konzepte für die Hermesvilla und den Otto-Wagner-Hofpavillon. Die Kontrollamtsberichte aus dem Jahr 2011, belegen den desolaten Zustand beider Bauwerke und zeigen ihre bisherige Verwendung auf.

Besonders die Hermesvilla hat es schlimm getroffen. Einst als persönliches Geschenk Kaiser Franz Josefs an seine Sisi im Jahr 1881, verkommt das Andenken der kaiserlichen Familie zu einem maroden Gebäude. Durch die eingeschränkte Nutzung, blieb die Hermesvilla stets das Stiefkind des Wien Museums. Bisher wurde nur oberflächig durch das Forstamt saniert. Eine Generalsanierung ist derzeit nicht geplant. Der finanzielle Aufwand würde zumindest 1,8 Mio. Euro betragen.

Der Hofpavillon ist im Besitz der Wiener Linien und wird vom Wien Museum zeitweilig als Ausstellungsstandort betrieben. Er ist eine ehemalige Ein- und Ausstiegsstelle der Stadtbahn für den kaiserlichen Hof im Nahbereich der heutigen U-Bahnstation Hietzing. Auch hier ist eine Sanierung fällig, die jedoch im kommenden Jahr durch die MA 34, der Bauabteilung der Stadt Wien, erfolgen soll.

Die ÖVP Wien nimmt sich nun den 175. Geburtstag der Kaiserin am 24.12.2012 zum Anlass, das imperiale Erbe wieder mehr in den Vordergrund zu bringen. „Wir könnten viel mehr damit angeben“, meint Schmidt. „Da muss was g’schehn“, stimmt Dworak ihr zu. Er schlägt vor, die Erreichbarkeit der Hermesvilla deutlich zu verbessern. Mit ihr steht und fällt der Erfolg eines Ausstellungsstandortes. Bisher gibt es kein öffentliches Verkehrsmittel, das bis zur Hermesvilla fährt und es ist auch keines vorgesehen. Ein regelmäßiger Shuttledienst in Kombination mit Kutschen oder historischen Zeiserlwägen könnte Abhilfe schaffen. Ebenso anbieten würde sich ein Kombiticket, bei dem der Eintritt der Hermesvilla integriert werden könnte. Ein Beispiel wäre das „Sisi-Ticket“ zur Nutzung von Schloss Schönbrunn, der Wiener Hofburg und dem Hofmobiliendepot. Der Betrieb der Hermesvilla könnte von der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft übernommen werden.

Ein ähnliches Modell wäre auch für den Hofpavillon vorstellbar. Der Besuch des Pavillons könnte in den sogenannten „Classic Pass“ (inkludiert u.a. eine Schlossbesichtigung und den Irrgarten) ergänzt werden. Damit hätte das Wien Museum eine regelmäßige Einnahme und der Pavillon würde sinnvoll benutzt werden.

Melanie Remes

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