Opern, Operetten, Klavier und Kammerkonzerte vermögen selbst im kleinsten, fast familiären Rahmen zu faszinieren.
Diesen Beweis erbringt Dorothée Stanglmayr, die Intendantin der OPER in der KRYPTA der Peterskirche in der Wiener Innenstadt. Die engagierte, zielbewusste, musikbegeisterte Frau konnte sich 2014 mit der Gründung dieses kleinen Musentempels einen lang gehegten Traum verwirklichen. Das Entgegenkommen von Seite der Kirche ermöglicht ihr dort die in intimstem Rahmen künstlerisch gelungene Aufführung von Opern und Operetten. Besonders stolz ist die Intendantin auf das größte Kinderopernrepertoire Europas und ihren Kinderchor.
Begonnen hatte sie ursprünglich mit Konzerten, die aber der regen Intendantin zu wenig waren und so beschloss sie auch ein Musiktheater anzubieten. Zum Jahreswechsel 2014/15 gab es die erste Oper für Kinder: „Hänsel und Gretel“ in der Fassung von Alice Waginger des Ensembles Oper@Tee, musikalisch geleitet von Max Schamschula. „Der Riesenerfolg dieser Aufführung machte mich mutig, sodass ich mich über Don Carlos wagte, immer natürlich mit der Angst, es könnte ein Flop werden“ erzählt die Intendantin.
„Die Wiener sind ein sehr kritisches Publikum und es ist nicht einfach sie zu überzeugen“, führt sie weiter aus. „Aber es war erfolgreich.“
Von da an wurden und werden abwechselnd die verschiedenen musikalischen Leckerbissen bekannter wie auch weniger bekannter oder gar unbekannter Opern hautnah gezeigt. Die Intendantin drückt dieses Nähegefühl so aus: „Fühlen Sie sich mit den Protagonisten auf einer Ebene und Bühne und spüren Sie die wunderbare Musik als wären Sie selbst Teil der Vorstellung. Genießen Sie die ungewöhnliche Nähe.“ Dieses Zitat gilt auch für die Kinderopern, die ihrerseits zum Mitmachen inspirieren.
Alle Werke die zur Aufführung kommen erhalten eine verkürzte Fassung entsprechend der geringen Personenanzahl des Ensembles, die aber nichts zu wünschen übrig lässt. Das fehlende Orchester wird durch erstklassige Pianisten ersetzt, wobei die Intendantin Wert auf die originalen Klavierpartituren der Werke legt. Es ist nicht immer einfach diese auszugraben.
Es bedarf nur weniger Künstler, die jedoch erstklassig und mit abgeschlossenem Studium sein müssen, da bei dieser unmittelbaren Nähe zum Publikum nicht der kleinste Fehler unbemerkt bleibt. Daher sucht Frau Stanglmayr ihre Sänger sehr sorgfältig aus. Und nun, da die Oper in der Krypta bereits ein Geheimtipp für kleine und große Musikliebhaber ist, wollen auch Sänger, die schon auf vielen europäischen Bühnen ihr Können bewiesen haben und gefragte Kräfte sind, einmal dieses Gefühl der Publikumsnähe spüren und erleben und melden sich.
Dass der kleine, intime Raum der Krypta so manchen Musikliebhaber mitunter mehr anspricht als die große Opernbühne, beweist die steigende Zahl des Stammpublikums.
Es ist schade, dass für ein so durchdachtes, ansprechendes, liebevoll gestaltetes Programm der Musikdarbietung und -erziehung keine öffentlichen Gelder locker gemacht werden und alles ohne jegliche Subventionen aufrechterhalten werden muss. Doch auch das ist ein Pluspunkt für die Krypta.
Informieren Sie sich doch über die nächsten Programmpunkte unter www.inhoechstentoenen.com.