Am Montag den 19. Mai 2014 wurde durch das Lundbeck Presseforum Psychiatrie eine bewegende und gleichzeitig von einer Welle mit Gefühlen gepackte Diskussionsrunde über Suizidprävention durchgeführt.
Spezialisten wie Univ.- Prof. Dr. Christian Haring, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Nestor Kapusta, PhD und Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas Niederkrotenthaler präsentierten und erläuterten uns verschiedene Sichtweisen.
Abgesehen von den Doktoren, Journalisten und weiteren Interessenten, durften wir ebenfalls einem weiteren Gast unsere Aufmerksamkeit schenken. Johann B. war zweimal Betroffener des Suizids, doch trotz des steinigen Weges ist er heute ein lebendiger, froher Mensch, der uns an seiner erstaunlich überwältigenden Vergangenheit Anteil haben ließ.
Wann können wir überhaupt davon ausgehen, dass eine Person suizidgefährdet ist?
Was wir wissen ist, dass bei 70-90% die psychische Erkrankung eine wesentliche Dominanz als Auswirkung zeigt. In den meisten Fällen handelt es sich schlechthin um Depressionen, die wiederum durch facettenreiche Hintergründe hervorgerufen werden, so Dr. Kapusta.
Laut ICD lassen sich elf Symptome einer Depression feststellen und um diese aufzulösen, ist eine Kombination des pharmazeutischen Mittels mit einer Psychotherapie, laut Univ.- Prof. Dr. Christian Haring, auf jeden Fall effizienter, als einen Einzelweg zu gehen.
Bei dieser Gelegenheit wurde auch das österreichische Suizidprogramm Supra erwähnt, das in zehn Punkten Präventionsmaßnahmen anbietet.
Ein weiterer Risikofaktor ist der Konsum von Alkohol, dieser birgt ein zusätzliches erhöhtes Risiko eines Suizids und ein 25-fach höheres Risiko besteht bei Essstörungen (Anorexia).
Eines der wichtigsten Therapieziele wäre, dass der Patient eine strukturierte Lebensweise vermittelt bekommt und diese in den Alltag des Patienten integriert wird. Dies wären zum Beispiel Interessensbereitschaft, Kommunikationsfreudigkeit, eine Reduktion von Schuldgefühlen und ein gesunder Schlafrhythmus.
Die Rolle der Medien bei der Suizidprävention war ein weiteres großes Thema, das von Dr. Thomas Niederkrotenthaler ausgiebig erläutert wurde. Die Kernaussage lautet, dass die Rolle der Medien bei vielen suizidgefährdeten Personen eine soziale Konfrontation bewirkt und somit der Umgang mit den Patienten, die richtige Wortwahl und die Anerkennung bedeutsame Anhaltspunkte sind, die wir immer in unserem Bewusstsein tragen sollen.
Die Möglichkeit der Teilnahme am Lundbeck Presseforum Psychiatrie hat mein Bewusstsein nachhaltig inspiriert.
Christine Ojo