„It Takes Two“ – Bericht

It Takes Two – Just Married

Gestern (17.09.) fand im Metropol Wien die Österreich-Premiere des aktuellen Programms der beiden Musicalstars Thomas Borchert und Navina Heyne statt. Unter dem Motto „It Takes Two“ präsentierten sie knapp zwei Stunden die schönsten Musicalduette der letzten Jahre und Jahrzehnte, ließen es sich aber auch nicht nehmen diverse eigene Highlights aus weniger bekannten Musicals zu performen. Am Klavier wurden sie von Axel Goldbeck unterstützt.

Thomas Borchert, der seit knapp 30 Jahren ein Fixpunkt auf den Theaterbühnen der Welt ist, hat bereits in den verschiedensten Musicals mitgespielt und ist auch regelmäßig mit eigenen Soloprogrammen, wie z.B. „If I Sing“ (2010) und „Borchert Beflügelt“ (2018), unterwegs. Im Rahmen des Programms „It Takes Two“ teilt er sich nunerstmals die Bühne und die Aufmerksamkeit des Publikums. An seiner Seite steht niemand geringerer als seine frisch angetraute Ehefrau Navina Heyne, die ebenfalls als Musicaldarstellerin tätig ist. Kennen gelernt hatten sich die beiden in Fürth bei – wie sollte es anders sein – einer Musicalproduktion. In „Luther – Rebell Gottes“ (2017) spielten sie mit Martin Luther und Katharina von Bora bereits ein Ehepaar. Vor wenigen Wochen läuteten dann auch privat für das Paar die Hochzeitsglocken. Ein eindeutiger Hinweis dafür war auch das im Vorhof des Metropol geparkte Auto mit Berliner Kennzeichen, das die Aufschrift „Just Married“ zierte.

Wenig überraschend entschieden sie sich dazu dieses Jahr gemeinsam auf Tour zu gehen und dabei die schönsten, aber nicht unbedingt bekanntesten, Musicalduette zum Besten zu geben. In knapp zwei Stunden konnte sich das Publikum über insgesamt 21 verschiedene Nummern freuen, die ein sehr breites Spektrum – von fröhlich, lustig und glücklich, bis hin zu tragisch, traurig und dramatisch – abdeckten. Mit dabei waren natürlich zunächst die „Klassiker“ aus den Musicals „Grease“ („You Are the One That I Want“), „Aladdin“ („Flieg mit mir um die Welt“) und „Tanz der Vampire“ („Totale Finsternis“). Ebenfalls waren beispielsweise Lieder aus den Musicals „Jekyll & Hide“ („Gefährliches Spiel“), „Phantom der Oper“ („Phantom der Oper“) und „Dirty Dancing“ („The Time of My Life“) zu hören. Humoristische Höhepunkte waren die Nummer „The Song That Goes Like This” aus Monthy Python`s „Spamalot”, die satirisch das Grundkonzept des Liebesduetts aufs Korn nimmt, sowie ihre eigene Version von „Es muss was Wunderbares sein“ aus dem Singspiel „Im weißen Rößl“.

Aber ein ausgezeichneter Musicalabend stützt sich nicht nur auf die dargebrachten Songs, sondern auch auf eine gelungene, unterhaltsame Moderation zwischen den einzelnen Nummern. Und darin ist Thomas Borchert, laut seiner eigenen Ehefrau und Bühnenpartnerin Navina Heyne, ein Meister. Zu zweit eröffnen sich jedoch Möglichkeiten und Themenschwerpunkte, die er bis jetzt alleine auf der Bühne noch nicht hatte. So  wurde nicht nur die Frage des korrekten Bühnenoutfits, sowie die Wahl des passenden Kleides erörtert, sondern auch erzählt, wie sie sich kennen und lieben gelernt haben. Zwischenzeitlich wurde die Bühnendekoration, bestehend aus vier gleichlangen weißen Holzträgern, nebenbei beständig umgebaut. Nach rund zwei Stunden und Standing Ovation verabschiedete sich das Paar vom Publikum mit einem ganz besonderen Lied – dem  großen Wildschweinduett aus (fast) eigener Feder, das, inspiriert durch Asterix & Obelix, die Liebesgeschichte zwischen einem Keiler (Sulux) und einer Wildsau (Schlawine) schildert.

Insgesamt war die Österreich-Premiere von „It Takes Two“ ein gelungener Musicalabend, der, über weite Strecken, gehalten hat, was vorab versprochen wurde – die Präsentation der schönsten Musicalduette in einem, im Vergleich zu den bekannten Musicalbühnen, kleinen Rahmen. Wer von Thomas Borchert und Navina Heyne nicht genug bekommen kann, muss hoffentlich nicht lange auf einen weiteren Österreich-Termin der beiden warten. Fixiert ist bisher nur ein weiterer Auftritt von Thomas Borchert in Wien. So wird er am 20.12. im Rahmen seines Soloprogramms „Beflügelte Weihnachten“ einen Stopp im Metropol einlegen.

 

Text: Barbara Klaus

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