„Frühjahrsputz“ auch für Tiere

Nach langer Wartezeit ist sie endlich gekommen – die warme Jahreszeit.

Das Auto, der Garten, die Fenster und die Garderobe werden auf die Jahreszeit eingestimmt. Der eine oder andere nimmt dies auch zum Anlass, sich durch Fitnesstraining und Entschlackungskuren auf Vordermann zu bringen. Auch für die Tiere beginnt ein neuer Rhythmus. Die Vögel singen ihre Frühlingslieder, die ersten Hasen werden gesichtet und Katze, Hund und Co warten auf ihren Frühjahrsputz.

Baden oder nicht?

Es gibt so einige Hunde, die ausgesprochene „Wasserratten“ sind, ansonsten ist es nicht unbedingt notwendig, dass man das Tier häufig badet.

Ein absolutes Muss, wenn sich der Vierbeiner in etwas für sein Empfinden sehr Wohlriechendem, für den Menschen aber Abstoßendem gewälzt hat. Um Verkühlungen vorzubeugen, sollte man den Badeort für seinen Liebling der Wetterlage anpassen. Gerne im Freien, wenn es warm genug ist, ansonsten ist die Badewanne vorzuziehen oder eine Waschschüssel je nach Größe des Tieres. Man füllt den Behälter zur Hälfte mit lauwarmem Wasser und hebt den Hund hinein. Ein spezielles Hundeshampoo wird laut Anleitung im Wasser aufgelöst. Nun beginnt man mit einem Becher das Tier mit Wasser zu übergießen. Zuerst Hals, Rücken und Gliedmaßen zuletzt den Kopf. Man reibt das Fell solange gut ein, bis es schäumt. Es ist darauf zu achten, dass kein Shampoo in die Augen oder Ohren eindringen kann. Anschließend wird das Shampoo gründlich und mit viel lauwarmem Wasser ausgewaschen. Da sich das Tier üblicherweise schüttelt, um das Fell trocken zu bekommen, kommt man dem am besten mit einem großen Handtuch zuvor.  Für Tiere, die dem Wasser zur Gänze abgeneigt sind, gibt es ein Shampoo in Form eines Schaumes, das man in das trockene Fell einreibt und anschließend gut ausbürstet.

Bürsten tut gut

Eine weitere wichtige Maßnahme ist das Bürsten des Felles. Bei kurzhaarigen Hunden genügt diese Prozedur einmal wöchentlich, bei langhaarigen Hunden ist eine tägliche Pflege vonnöten.

Viele Vierbeiner wehren sich anfangs gegen das Ausbürsten oder Kämmen, aber Überzeugungsarbeit mit viel Leckerlies als Belohnung bringt sie oft dazu, diese Haarpflege zu schätzen. Wichtig ist die Verwendung von – je nach Fellart – passenden Kämmen und Bürsten, damit die Haut des Tieres nicht verletzt werden kann. Bei dünnem Haarkleid Bürsten mit weichen Borsten und bei extrem dichtem Fell auch härteres Material. Durch das Kämmen bzw. Bürsten werden nicht nur Staub, Schmutz und abgestoßene Haare entfernt, sondern Verfilzungen gelöst und die Haut durchblutet, was in weitere Folge das Haarwachstum und die Regeneration unterstützt.

….und die Katze

Obwohl diese Vierbeiner extrem hygienisch sind und täglich einige Zeit für Katzenwäsche aufbringen, benötigen sie die Unterstützung der Menschen. Durch Ablecken des Felles werden lose Haare entfernt und in der Folge abgeschluckt. Es bleiben dicke Haarklumpen im Magen liegen, die von Zeit zu Zeit erbrochen werden oder wenn sie nicht allzu groß sind, über dem Darm ausgeschieden werden. Die Gabe von Katzengras erleichtert im Haus gehaltenen Katzen diese Prozedur. Der Tierarzt hält auch eine Paste bereit, die je nach Bedarf auch mit dem Futter gegeben werden kann. Da aber nicht jeder Körperteil von der Katze gesäubert werden kann, ist das Bürsten und Kämmen auch hier unverzichtbar. Vor allem langhaarige Katzen bedürfen einer täglichen Fellpflege, um Verfilzungen zu lösen und Hautirritationen vorzubeugen. Unsere Vierbeiner lieben Rituale und Gewohnheiten, deshalb sollte man Kämmen und Bürsten schon von Jugend an zu einem besonderen Ritual werden lassen.

Kaninchen und Co nicht vergessen

Besonders Kaninchen benötigen zum Zeitpunkt des Fellwechsels ein regelmäßiges Bürsten. Die aufgenommenen Haare können zur Haarballenbildung und damit zur Verstopfung führen. Stellt das Tier das Fressen und Kötteln ein,  sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt aufsuchen.

Ilka Terler, Tierärztin 1170 Wien

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