Die „Steirischen Junker“ kommen

Junkerpremiere 2013 im MAK

Am 6. 11. 13 präsentierten die Junker- Winzer ihren heurigen Jahrgang. Die große Ausstellungshalle im MAK bildete einen großzügigen Rahmen für die Veranstaltung.

Der „Steirische Junker“ wurde 1987 von neun engagierten Winzern begründet und 1995 die Bezeichnung für alle geöffnet.

Die Idee dahinter ist Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen Qualitätsstandard festlegen und gleichzeitig den Produzenten erlauben, mit ihren individuellen Bedingungen und Vorstellungen, das Thema „Steirischer Junker“ zu interpretieren.

Auszugsweise sei der aktuelle Stand kurz skizziert:

Es müssen junge Qualitätsweine sein, die nicht im Holz ausgebaut wurden, maximal 3g. Restzucker enthalten und deren Alkoholgehalt 12% nicht übersteigen soll. Der Wein soll jung, spritzig, erfrischend und animierend, kurz, ein unkompliziertes Trinkvergnügen sein. Schließlich wird noch von einer Jury geprüft, ob sich die gewünschte Typizität tatsächlich im Glas wiederfindet.

Und so war es dann auch, wie ich mich auf meinem Rundgang bei den Ständen der 61 in alphabetischer Reihenfolge aufgestellten Winzern überzeugen konnte.

Eine echte Überraschung für mich waren die roten Junker, die mir bisher nicht so ein Begriff waren. Ich hatte das Vergnügen, einige sehr schöne qualitativ ansprechende Beispiele zu verkosten.

Beim Schilcher ist die Rücksichtnahme auf die Damenwelt, mit weniger säurebetonten Weinen, deutlich erkennbar. Da kann man schon mal einem Zwischenprodukt auf dem Weg zum „Salonschilcher“ begegnen. Dafür entschädigten aber ein paar ausgesprochen knackige und unverkennbare „Urschilcher“. Die Weißen, womit ich bisher immer „Junker“ assoziiere, präsentierten sich bunt gemischt. Meist als Cuveé, doch auch Reinsortiges war vertreten. Auch hier machte sich der Trend, am internationalen Geschmack zu orientieren, bemerkbar. Bemerkenswert, dass einigen wirklich gekonnt gemachten Vertretern dies sogar gut ansteht. Bei den anderen fand ich die Anlehnung an diese Stilistik jedoch verzichtbar. Im übrigen wurde jahrgangsbedigt durchwegs gehobene Qualität ausgeschenkt. Freunde von Müller-Thurgau, Muskateller, Morillon, Welschriesling und Co. hatten allen Grund, vergnüglich zu schwelgen.

Willkommen war der Stand mit Schinken und Verhackertem und der gut sortierte Käsestand. Besonders letzterer hatte es mir angetan.

Es ließen sich die unterschiedlichen Weine und die gut ausgewählten Käsesorten zu wunderbaren Geschmackserlebnissen verbinden.

So individuell die einzelnen „Junker“ waren, gemeinsam und unverkennbar war das mineralische Geschmacksbild des steirischen Terroirs.

Nebenbei konnte man sich noch über Bezugsquellen etc. informieren.

Hervorragende Produkte, ansprechend präsentiert: eine gelungene Veranstaltung.

Leopold Sklenar

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