Der Schüler GERBER im Kumst

Im KUMST war am 12. November 2021 ein großer Tag in Strasshof an der Nordbahn.

Der Vater des Kulturtempels, Dr. Gerhard Kitzler, feierte seinen 65. Geburtstag mit vielen geladenen Gästen, um den Kunstmäzen hochleben zu lassen. Alle Anwesenden wünschten ihm viele weitere Jahre Gesundheit und Schaffenskraft.

Das reichhaltige Buffet und vielerlei Getränke sorgten für das leibliche Wohl der Gäste.

Doch ohne Kunstgenuss sollte auch dieser Abend nicht zu Ende gehen. Friedrich Torbergs Roman: DER SCHÜLER GERBER wurde in einer spannenden, trotz Tragik, unterhaltsamen Bühnenfassung gezeigt. In aussagekräftigen Szenen erfährt der Zuschauer die Ereignisse im letzten Schuljahr vor der Matura.

Der intelligente, aber faule Schüler, seinen Mitschülern an Reife überlegen, ist dem neuen Klassevorstand ein Dorn im Auge. Dem Lehrer, von den Schülern genannt Gott Kupfer, gelingt es nicht, den Willen dieses Schülers zu brechen. Gerber ist bereit, den Machtkampf mit Kupfer aufzunehmen, obwohl ihm geraten wird, die Schule zu wechseln. Letztlich, nachdem Kurt Gerber erkennen muss, dass seine Liebe zu Lisa, einer ehemaligen Klassenkameradin, nie erhört wird, und er bei der Maturaprüfung glaubt versagt zu haben, stürzt er sich aus dem Fenster und stirbt.

Erst danach erfährt der Zuschauer, dass Gerber für reif erklärt worden war. Für ihn leider zu spät. Obwohl Torberg den Roman schon 1930 geschrieben hat, ist der Inhalt leider noch immer mehr als aktuell.

Marcus Strahl und sein Ensemble brachten es fertig, in der ausgezeichneten Inszenierung das Publikum bis zuletzt in Spannung zu halten. Die jungen Schauspieler, allen voran der Darsteller Gerbers, agierten großartig, und trotz der Tragik kam auch der Humor nicht zu kurz. Marcus Strahl selbst war die perfekte Verkörperung des Gottes Kupfer.

Ein besonders netter Einfall Marcus Strahls war das Geburtstagsständchen, das nach dem Endapplaus vom „Schulchor“ des Gymnasiums, also den Schauspielern, für Dr. Gerhard Kitzler gebracht wurde.

Ein Danke auch den vielen Helferleins, die diesen Abend zu einem wunderschönen Erlebnis werden ließen.

Auch wir vom Vienna-Journal schließen uns den Glückwünschen an.

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