Crimson Sky Convention 2012
Kreischende Teenager. Überfüllte Räume. Arrogante Stars. Schlechte Organisation. Alles Vorurteile, welche mit solchen Veranstaltungen in Verbindung gebracht werden. Schön zu sehen, dass es auch anders geht und (fast) alle diese Vorannahmen im Laufe des Wochenendes Mitte Juni widerlegt werden konnten.
Bekannt sind Fotos und Videos von völlig fanatischen und durchgedrehten Fans, welche in Ohnmacht fallen, sobald sie auch nur die Hand eines (vermeintlichen) Stars sehen. Zum Glück sind die meisten von ihnen anscheinend genau an diesem Wochenende auf Urlaub gefahren oder hatten etwas Anderes zu tun. Auf jeden Fall waren auf der Convention selbst kaum solche Personen zu finden. Natürlich gab es die eine oder andere „Will you marry me?“ Fanfrage oder auch „I love you“ Ausrufe bei den Q&A (Question & Answer) Panels mit den Stars, jedoch war von den zu erwartenden Massenhysterien weit und breit nichts zu sehen. Möglicherweise lag das auch an dem altersmäßig doch sehr breit gefächerten Publikum.
Die Convention begeisterte auch durch ihre geringe Anzahl an Besuchern (etwa 800 Personen), wodurch Gedrängel und der unnötige Einsatz von Ellbogen oder sonstigen Körperteilen um voran zu kommen verhindert werden konnte. Wo sich sonst etwa 5.000 Leute für ein Foto mit ihrem Star anstellen müssen, griffen hier die Organisatoren auf das altbewährte Nummernsystem zurück. Obwohl die Stimmung bei der Convention gut war, so muss doch Kritik an der Wahl der Location geübt werden. Auch wenn das Thema Vampire, Werwölfe und sonstige übernatürliche Wesen im weitesten Sinne war, fehlte ihr aufgrund des dunklen Hauptraumes, mangelnder Dekoration und einer schlechten Raumaufteilung der gewisse Charme.
Nicht zu vergessen sind aber die extra für die Veranstaltung nach Wien angereisten Stars. Die Organisatoren haben es geschafft insgesamt fünf Darsteller von, mehr oder weniger, Hauptcharakteren der Serie für die Convention zu gewinnen. Dabei waren neben den „alten Hasen“ Ian Somerhalder, Paul Wesley und Matthew Davis, auch Michael Trevino und der im Umgang mit Conventions noch unerfahrene Joseph Morgan. Während ersterer mit seinem schon aus der Serie bekannten Bad Boy-Charme aufwartete, begeisterte Joseph Morgan mit seiner besonders natürlichen und eher schüchternen Art, sowie einem perfekten britischen Englisch. Während die meisten der Programmpunkte (Fotosessions, Meet&Greet, VIP Dinner etc.) reibungslos abliefen, so ging die 60s-Party doch gründlich schief. Die für die Feier angekündigten Stars kamen nicht, eine liebevolle Dekoration war nicht vorhanden und die Musik lieferte eine gute, aber völlig unbekannte Band. Eine „Begründung“ für das Nichterscheinen der Stars wurde nicht geliefert. Aber wie Joseph Morgan schon so offen während seines Panels zu diesem Thema sagte: „The truth of the matter is: I just do what I am told here!“.
Barbara Klaus