Bridget Jones 4.0
Nach neun Jahren Pause kommt diese Woche (27.02.) mit „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ der bereits vierte Teil der Filmreihe in die österreichischen Kinos. Auch wenn die Handlung nicht zu überraschen vermag, so dürfen sich Fans von Bridget Jones erneut auf jede Menge Wortwitz, Situationskomik und tiefgehende Emotionen freuen.
Vier Jahre nach dem Tod von Mark Darcy (Colin Firth) muss Bridget Jones (Renée Zellweger) als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern zurechtkommen. Erst als sie sich dazu entschließt wieder arbeiten zu gehen und ein Kindermädchen einstellt, verläuft ihr Alltag wieder in geregelteren Bahnen. Doch das Leben hält noch so manches Abenteuer für Bridget bereit. So trifft sie in der Schule wiederholt auf den überrationalen Naturwissenschaftenlehrer ihres Sohnes (Chiwetel Ejiofor). Eine Dating-App bringt sie aber auch in Kontakt mit dem wesentlich jüngeren Roxster (Leo Woodall).

Bridget Jones, deren Figur ursprünglich aus der Feder von Helen Fielding stammt, hat sich seit der Jahrtausendwende deutlich weiterentwickelt. Die Zeiten von Zigaretten und übermäßigem Alkoholkonsum sind (fast) vorbei. Auch ihr Tagebuch hat sie nach dem Tod ihres Mannes zur Seite gelegt. Als Mutter von zwei Kindern versucht sie jedoch weiterhin mit viel Witz, Charme und Humor ihren Platz in der Welt zu finden, lässt dabei aber, nach wie vor, so manches Fettnäpfchen nicht aus. So wird u.a. versucht mit ihrem Eintritt in die verwirrende und herausfordernde Welt des Onlinedatings einen wesentlichen Anknüpfungspunkt für das Zielpublikum des Films – Frauen jeglichen Alters – zu finden.

Während die Liaison mit dem deutlich jüngeren Roxster früher für Aufsehen gesorgt hätte, erscheint sie heutzutage wenig überraschend. So ist auch die gesamte Handlung des Films konventionell und vorhersehbar. Das macht jedoch nichts, denn – nach drei Ausgaben (2001, 2004 und 2016) – wissen Zuseherinnen und Zuseher genau, was sie von einem Bridget Jones Film erwarten können: jede Menge Wortwitz, Situationskomik und Emotionen. Davon gibt es auch in „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ mehr als genug. Insbesondere durch das Thema Trauer und deren unterschiedlicher Verarbeitung, gewinnt der aktuelle Film deutlich an emotionaler Tiefe und driftet nicht endgültig in Belanglosigkeiten ab.

In der Hauptrolle ist erneut die zweifache Oscarpreisträgerin Renée Zellweger („Judy“) zu sehen und auch ihre bisherigen Love Interests, dargestellt von Colin Firth („Kingsman“) und Hugh Grant („Notting Hill“), sind wieder kurz zu sehen. Mit ihrem Liebesleben haben sie aber in „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ nichts mehr zu tun. Diese Position übernimmt zunächst der junge Roxster, welcher von Leo Woodall („Zwei an einem Tag“) gekonnt charmant und sympathisch verkörpert wird. Der beste Neuzugang ist jedoch Chiwetel Ejiofor („12 Years a Slave“) als ruhiger und zurückhaltender Mr. Walliker. In der Rolle von Bridgets Gynäkologin und De-facto-Lebensberaterin, die ihr wiederholt einen Schubs in die richtige Richtung gibt, brilliert auch in diesem Film Emma Thompson („Sinn und Sinnlichkeit“).

Insgesamt ist „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ eine gelungene Fortsetzung – möglicherweise sogar Abschluss – der Filmreihe, die seit fast 25 Jahren ihr Publikum begeistert. Fans von Bridget Jones kommen auch bei diesem Film voll auf ihre Kosten und können sich auf rund zwei Stunden gute Unterhaltung freuen.
Text: Barbara Klaus
Bilder: © Universal Studios / Universal Pictures