„Bon Jovi“ Konzertbericht

Alte Hits, neue Nummern und jede Menge Regen

Vergangenen Freitag (17.05.) hatte die Krieau mit dem Konzert der Band Bon Jovi die Chance sich als echte Eventlocation zu beweisen. Auch wenn Bon Jovi über weite Strecken alles in ihrer Macht stehende tat, um die Massen zu begeistern, stand leider schon bald fest, dass die Krieau nur als „Schönwetterlocation“ herhalten kann.

Pünktlich zur Primetime betrat John Bon Jovi mit seiner Band die Bühne. Mit „That`s What The Water Mader Me“ legten sie einen grandiosen Start hin. Jedoch schien auf diesen auch der Regen nur gewartet zu haben. Kaum ertönen die ersten Akkorde, schon fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Doch vorerst sollten diese geringen Mengen an Wasser der Stimmung keinen Abbruch tun, denn schließlich blieb den Besuchern des Konzerts ein gewaltiges Gewitter mit Sturmböen und Platschregen erspart.

Die ersten 1 ½ Stunden performte die Band eine ausgewogene Mischung aus altbekannten Hits und neuen Nummern ihres aktuellen Albums „What About Now“. Neben der gerade im Radio auf Dauerschleife gesendeten ersten Singleauskopplung „Because We Can“, ging vor allem das Lied „What About Now“ direkt ins Ohr. Von ihren bekanntesten Nummern, wie „You Give Love A Bad Name“ und „I`ll Be There For You“ ganz zu Schweigen. Aber von diesem Zeitpunkt an schien dem Leadsänger, auch wenn er auf der Bühne eine unheimlich positive Energie ausstrahlte, stimmlich langsam die Puste auszugehen. Auch das Wetter spielte immer weniger mit. Aus dem einfachen und ignorierbarem Nieselregen hatte sich ein Dauerregen entwickelt, der alles und jeden immer mehr durchweichte. Da auch die Bühne nur rudimentär überdacht war, blieben die meisten Bandmitglieder ebenfalls nicht trocken. Anscheinend war es Jon Bon Jovi selbst schon zu feucht, weshalb er sich schon relativ bald dazu entschied eine Kappe aufzusetzen. Die Frisur wäre so oder so nicht mehr zu retten gewesen, die hatte schon nach den ersten fünf Minuten und einigen Regentropfen sämtliches Volumen verloren.

Nach etwa zwei Stunden Spielzeit verabschiedete sich Bon Jovi zum ersten Mal von seinen Fans, spielte dann aber noch eine fulminante knapp 30-minütige Zugabe, mit Nummern wie, „Wanted Dead or Alive“ und „Have A Nice Day“, die den meisten Anhängern der Gruppe ansonsten wohl schmerzlich abgegangen wären. Leider nicht mit dabei war aber neben dem Charterfolg „Always“, der noch vor zwei Jahren in Wien gespielt wurde, der ruhigere Song „Bed of Roses“. Einen furiosen Endpunkt setzte die Band mit der Performance ihres Hits „Livin` on a Prayer“, die die meisten Zuschauer noch einmal von ihren Sitzen riss. So ging ein wunderbares knapp 2 ½ Stunden dauerndes Konzert zu Ende. Von den angekündigten drei Stunden Spielzeit war es aber leider dennoch deutlich entfernt. Möglicherweise hätte Jon Bon Jovi selbst nach seinem Allergieanfall beim letzten Konzert vor allem stimmlich nicht mehr länger durchgehalten. Körperlich schien er wieder fit zu sein und hatte auch die ganze Zeit über beste Laune. Die vorab oftmals von Seiten der Fans geäußerte Befürchtung, dass ein Bon Jovi Konzert ohne Richie Sambora nicht funktionieren könne, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Mit Phil X haben sie sich für die aktuelle Because We Can Tour einen sehr fähigen und engagierten Gitarristen in die Band geholt.

Insgesamt kann bis auf die manchmal etwas schwächelnde Stimme des Leadsängers, kaum Kritik an der Performance der Band und der Stimmung in der Krieau geübt werden. Der Spielverderber des Abends war dieses Mal das Wetter. Der eine oder andere der etwa 50.000 Zuschauer konnte wohl das Konzert aufgrund durchnässter Schuhe und Kleidung nicht in vollen Zügen genießen. Da bietet das Stadion, bei welchem zumindest die Sitzplätze größtenteils überdacht sind und auch nicht auf Dixie-Toiletten zurückgegriffen werden muss, den einen oder anderen Vorteil. Schlussendlich bleibt nur zu hoffen, dass bei den weiteren Konzerten in der Krieau, wie etwa Green Day und den Ärzten, der Wettergott etwas gnädiger gestimmt ist.

Barbara Klaus

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