„A Killer Romance“ – Filmkritik

Wie sieht Ihr Auftragskiller aus?

In Kürze (4. Juli) startet mit „A Killer Romance“ ein typischer Sommerkino-Film in den österreichischen Kinos. Als romantische (Action-)Komödie weiß er sein Zielpublikum – junge Erwachsene – zu unterhalten, wobei die Handlung selbst eher Nebensache ist. In den Hauptrollen überzeugen Glen Powell und Adria Arjona als Fake-Auftragkiller und (beinahe) Auftraggeberin.

Gary Johnson (Glen Powell) führt als Psychologie-Professor ein eher unaufgeregtes Leben. Sein Nebenjob beim New Orleans Police Department bringt plötzlich sehr viel Action in seinen Alltag als er unerwartet für einen Kollegen (Austin Amelio) einspringen muss, der als vermeintlicher Auftragskiller als Lockvogel auftritt, um potenzielle Auftraggeberinnen und Auftraggeber hinter Gitter zu bringen. Für diese Arbeit zeigt Gary ein unglaubliches Talent, indem er immer neue Profi-Killer-Persönlichkeiten entwickelt. Dabei trifft er auch als abgebrühter Killer namens Ron auf Madison (Adria Arjona), die ihren gewalttätigen Ehemann um die Ecke bringen lassen will. Er bringt sie aber von ihrem Plan ab und rät ihr stattdessen mit dem Geld ein neues Leben zu beginnen. Als sie sich schließlich in den coolen Ron (alias Gary) verliebt, nimmt die Affäre zwischen den beiden einen verhängnisvollen Verlauf.

Der eher unscheinbare Gary (Glen Powell) wird zum Fake-Profikiller.

Das Drehbuch zu „A Killer Romance” wurde gemeinsam vom Regisseur Richard Linklater, der bereits für fünf Oscars nominiert war, und dem Hauptdarsteller Glen Powell verfasst. Dementsprechend ist letzterem auch die Rolle des Gary wie auf den Leib geschneidert und weiß auch in dieser grandios zu überzeugen. Obwohl der Ausgangspunkt des Films, der von einer wahren Geschichte inspiriert wurde, sehr gut ist, kann die Handlung selbst nicht über die Maße beeindrucken. So versucht der Film einerseits durch philosophische Anmerkungen über Identität(-findung) eine gewisse Tiefe hinein zu bringen und andererseits können die Polizeimethoden und manch weitere Entwicklungen im Laufe des Films nur als moralisch fragwürdig beschrieben werden.

Bei seiner Arbeit kommt er mit der schönen Madison (Adria Arjona) zusammen.

Wer über diese Kleinigkeiten hinwegsehen kann, den erwartet bei „A Killer Romance“ dennoch beste Kinounterhaltung. Auch ohne übertriebene Actionszenen schafft es der Film über die gesamte Laufzeit interessant und zugleich spannend zu bleiben, auch dank der einen oder anderen unerwarteten Wendung. Der Hauptverdienst am Funktionieren des Films gebührt aber den Darstellerinnen und Darstellern selbst. Neben dem bereits erwähnten Hauptdarsteller Glen Powell, der mit seinen Auftritten in „Hidden Figures“ (2016) und „Top Gun: Maverick“ (2022) bereits breitere Bekanntheit erlangte, ist auch die Leistung von Adria Arjona („Emerald City“ (2017), „Morbius“ (2022)) hervorzuheben.

Ihr größter Gegenspieler: Garys Vorgänger Jasper (Austin Amelio).

Als umwerfend unterhaltsames und temperamentvolles Pärchen bringen sie eine spannende Dynamik in den Film, die manch andere, handlungsbezogene Schwäche leicht ausgleicht. Nicht unerwähnt bleiben darf der Charakterdarsteller Austin Amelio („The Walking Dead“ (2015-18), „No Future“ (2021)), der als Polizist mit fragwürdigen Moralvorstellungen sowie Alkohol- und Drogenproblemen die beiden Hauptfiguren auf Trapp hält und von dessen ausgezeichneter schauspielerischen Leistung der Film ebenfalls maßgeblich profitiert. So ist „A Killer Romance“ eine über weite Strecken spannende Romantik-Komödie, die diesen Sommer gute Kino-Unterhaltung garantiert.

Text: Barbara Klaus
Bilder: © 2024 LEONINE

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