Trotz Corona Zeit – KUMST und Tango

 

Trotz Corona Zeit – Tango im Kumst

Besonders über die Ursprünge des Tanzes, der Musik und des Wortes „Tango“  gibt  es  zahlreiche  Theorien  aber  keine  abgesicherten  Erkenntnisse. Buenos Aires war von 1880 an, von Einwanderermassen geprägt. Zirka 1860 bis 1890 zogen Trios (Flöte, Geige und Harfe/Mandoline/Akkordeon später Gitarre) durch Buenos Aires und das im Besonderen durch das Hafenviertel von La Boca mit den hier angesiedelten Bars und Bordellen.

In diesem Umfeld schärfster sozialer Spannungen ist der Tango aus der Milonga entstanden. Die Candombe der Kreolen und Afrikaner hatte großen Einfluss auf den Tango, obwohl die afrikanischen Elemente im Rhythmus und im Tanz heute kaum mehr zu erkennen sind. Besonders die Dichtung und der Gesang haben im Laufe der Zeit eigenständige Ausdrucksformen hervorgebracht.

Die Musik, der Gesang und der Tanz werden als erotisch, verrucht und feurig beschrieben. In der zweiten Hälfte des 19. Jhdt. verbreitete sich dieser spezielle Tanz über ganz Europa. Es entwickelte sich die französische, englische, und osteuropäische und jiddische Tangomusik und hatte um 1912 sämtliche europäische Metropolen erobert. Als die Bilder, nachdem sie laufen gelernt hatten sich auch noch der Töne bedienen konnten, wurden viele Hollywoodfilme mit Tangomusik und Liedern belebt.

Am Samstag, dem 12. Juni 2021, konnte man sich vom Naama Trio in die reizvolle, erotische Welt des Tangos entführen lassen. Melodien von jiddischen, Wiener, Deutschen und Französischen Tangos aus den 30er-Jahren über den Argentinischen Tango von Astor Piazzolla bis zu Goran Bregovics führte die Reise.

Naama Isabelle Fassbinder, die ihr Programm mit viel Liebe selbst zusammenstellt, die passenden Tangos sucht und auswählt, sang die Lieder ausdrucksstark und leidenschaftlich. Begleitet wurde sie von dem Akkordeonspieler Anel Ahmetovic und Hannes Laszakowicz mit dem Kontrabass.

Die Sängerin führte auch mit Texten, passend zu den Liedern, und mit der Erklärung der Liedtexte charmant und gekonnt durch den gelungenen Abend. Eine kleine optische Störung war das Fehlen eines typischen Tangokleides.

Ein Paar aus dem Publikum wagte, einen Tango gekonnt vorzuführen, und vermittelte dadurch auch die Erotik des Tanzes, der sogar einmal als obszön verboten worden war. Heute gehört der Tango als Standard zu den gelehrten Tänzen.

Immer wieder ist man erstaunt über das reichhaltige Programm, das vom KUMST angeboten wird, und man kann sich nur wünschen, dass der Initiator, Manager und unermüdliche Dr. Gerhard Kitzler mit Silvia Ceplichal und ihrem Team nie an Kraft verlieren.

Wenn man auf der Homepage des KUMST die anstehenden Veranstaltungen durchgeht findet bestimmt jeder etwas, das für ihn interessant ist.

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