Wochenend-Rückblick: Wengen (CH) & Cortina d`Ampezzo (IT)

Österreichische Siege und Rücktrittsgedanken

Nach drei Tagen liegt wieder ein ereignisreiches Ski-Weltcup Wochenende mit zahlreichen Höhe- und Tiefpunkten hinter uns. So sind bei manchen Skistars nicht nur Freudentränen geflossen und die große Dominanz des Marcel Hirscher erlitt einen (kleinen) Dämpfer. Die Sterne zweier andere heimische Skifahrer*innen gingen dafür endgültig auf und deuten endgültig den kommenden Generationswechsel (nicht nur) im österreichischen Ski-Team an.

Wie die Zeit verfliegt: Es ist schon wieder Montag und die Herren- und Damen-Rennen der letzten drei Tage in Wengen (CH) und Cortina d`Ampezzo (IT) sind bereits Geschichte. Bei den Herren konnte Marco Schwarz, ein wenig überraschend, gleich am Freitag die Kombination in Wengen vor den Franzosen Victor Muffat-Jeandet und Alexis Pinturault deutlich für sich entscheiden. Er feierte damit innerhalb von drei Wochen, nach dem City-Event in Oslo (NOR), seinen bereits zweiten Weltcupsieg. Romed Baumann, der in letzter Zeit nicht sein ganzes Potenzial abrufen konnte, landete auf dem sehr guten fünften Platz. Punkte machte ebenfalls Vincent Kriechmayr (9.), welcher am folgenden Tag die Wengen-Abfahrt gewann. Während Matthias Mayer (erneut) im Slalom einen unschönen Sturz hinlegte, ging Marcel Hirscher, der in der Kombination schon so manchen Podestplatz eroberte, diesmal nicht an den Start. Sein Fokus liegt momentan ausschließlich auf den Technik-Rennen. Den Slalom am Sonntag konnte er nach einem verpatzten ersten Lauf dennoch nicht für sich entscheiden. Während er auf Platz drei landete, eroberte mit Manuel Feller ebenfalls ein Österreicher den zweiten Platz. Zu seinem ersten Sieg fuhr hingegen der 21-jährige Clement Noel aus Frankreich, der den heimischen Herren im Slalom schlussendlich die Show stahl und nicht nur für das französische Team einen Generationenwechsel einläutete.

Auch bei den Damen hatte an diesem Renn-Wochenende die junge Generation das Sagen. So gewann die Österreicherin Ramona Siebenhofer beide Abfahrten in Cortina d`Ampezzo und verbuchte somit gleich Weltcup-Sieg Nummer Eins und Zwei am Freitag und Samstag auf ihrem Konto. Am ersten Tag landete, neben der Slowenin Ilka Stuhec (2.), ebenfalls Stephanie Venier (3.) auf dem Podest. Auch am Samstag konnte sich Ilka Stuhec unter den Top 3, hinter Ramona Siebenhofer und Nicole Schmidhofer, platzieren. Das sonntägliche Rennen, ein schwer gesetzter Super-G, dominierte wieder die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die sich vor der Liechtensteinerin Tina Weirather und der Österreicherin Tamara Tippler den Sieg holte. Für Shiffrins elf Jahre ältere Teamkollegin Lindsey Vonn liefen die letzten Tage aber alles andere als nach Plan. Nachdem sie bereits vor Beginn der Saison verkündet hatte, dass sie nach dieser aufhören werde, stellte sie in einem Interview am Sonntag unter Tränen ihren sofortigen Rücktritt in den Raum. Aufgrund anhaltender Knieschmerzen wisse sie nicht, ob sie noch weiter fahren kann. Bleibt zu hoffen, dass sie für sich die richtige Entscheidung trifft, auch wenn das bedeuten könnte, dass der Super-G in Cortina d`Ampezzo möglicherweise ihr letztes Rennen im Ski-Weltcup war.

Text: Barbara Klaus

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