„Via Habsburg“ – Buchrezension

Auf den Spuren der Habsburger

Das soeben erschienene Buch „Via Habsburg. Auf den Spuren einer europäischen Dynastie“ von Hubert Matt-Willmatt und Heinz Linke nimmt die Leserschaft mit auf eine interessante Reise durch vier europäische Länder – Frankreich, Deutschland, Schweiz und Österreich. Zu entdecken gibt es dabei rund 150 Sehenswürdigkeiten, wie Burgen, Schlösser und Kirchen, die noch heute vom jahrhundertelangen Einfluss des Hauses Habsburgs auf die Geschichte, Kunst und Kultur Mitteleuropas zeugen.

Das vorliegende Buch ist vieles, aber nicht gewöhnlich. Auf den ersten Blick scheint es sich dabei um einen Reiseführer zu handeln, jedoch ist es wesentlich mehr als das. Mit einer geballten Ladung an geschichtlichen Hintergrundinformationen und sehr schönen Bildern, enthält es alles, um das Herz eines jeden Historikers höher schlagen zu lassen. Schon aus diesem Grund, auch wenn die Orte selbst aktuell nicht besucht werden können bzw. wollen, ist das Buch eine bereichernde Lektüre. Dabei repräsentiert das Buch selbst ein Stückchen Geschichte. So wurde bereits vor 20 Jahren die Vereinigung „VIA Habsburg – auf den Spuren der Habsburger“ gegründet und im Jahr 2014 vom Europarat der ehrenvolle Titel einer „Europäischen Kulturstraße“ verliehen. Das vorliegende Buch stellt somit das Ergebnis der Recherchen und Tätigkeiten der Vereinigung dar, deren Ziel es ist das kulturhistorische Erbe der „VIA Habsburg“ und der damit verbundenen Regionen weiterhin zu pflegen und intensiv zu bewerben.

Die im Buch vorgestellte europäische Kulturroute „VIA Habsburg“ führt entlang ehemaliger historischer Besitzungen der Habsburger durch verschiedene Regionen, die früher unter den Begriffen „Vorderösterreich“ (Elsass, heutiges Südbaden, Nordwestschweiz und Vorarlberg), Grafschaft Tirol und Innerösterreich bekannt waren. Die Beschreibungen und Bilder der habsburgischen Erinnerungsorte, sowie weitere touristische Attraktionen, laden dazu ein, grenzüberschreitend die Geschichte und Kultur der Habsburgerdynastie neu zu entdecken und auch die eine oder andere zukünftige Urlaubsreise – oder auch Wochenendausflug – zu planen.

In den aktuellen Zeiten sind besonders Ausflugsziele innerhalb Österreichs sehr beliebt. Wer nicht unbedingt in den heißen Sommermonaten Urlaub machen möchte, kann anhand des Buches auch den einen oder anderen Trip im Herbst veranschlagen. Auf österreichischem Staatsgebiet eignen sich dafür besonders die im Tiroler Raum, in nicht allzu großer Entfernung von einander, angesiedelten und wunderbar beschriebenen Sehenswürdigkeiten in Innsbruck (Stadtturm, Goldenes Dachl, Hofburg, Hofkirche) und Umgebung (Schloss Ambras, Münzerturm in Hall, Schwaz, Schloss Tratzberg). Etwas weiter weg, aber dennoch problemlos erreichbar, befindet sich das Zisterzienserstift Stams, für das zumindest ein halber Tag eingeplant werden muss. Leider findet das Zeughaus in Innsbruck, über welches letztes Jahr ein Buch erschien, in solchen Publikationen recht selten Erwähnung, ist jedoch definitiv auch einen Besuch wert.

 

Text: Barbara Klaus

Bild: © Tyrolia Verlag

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