„McConkey“ – Filmkritik

Freeskiing-Pionier, Ski-BASE-Jumping-Vorreiter und liebender Familienvater

Mit „McConkey“ kommt ab 18. Oktober eine durchaus sehenswerte Dokumentation ins Kino, die ihre unterhaltsamen Momente hat, aber auch die Schattenseiten des Lebens eines Extremsportlers herausstreicht.

Die etwa 110 Minuten lange Doku „McConkey“ dokumentiert auf interessante Art und Weise nicht nur die Liebe Shane McConkeys zum Sport, sondern auch seine Familie. Schon von Kindesbeinen an hat sich McConkey dem Sport verschrieben. So besuchte er mit dem Ziel es ins US-Skiteam zu schaffen, die Burke Mountain Academy, scheiterte aber. Auch das darauf folgende College beendete er nicht, da er sich zu diesem Zeitpunkt schon voll seiner Leidenschaft – dem Freeski-Sport– verschrieben hatte. Ungeschönt werden hierbei auch die negativen Seiten, die ein solches Leben mit sich bringt, gezeigt – Geldmangel und Gelegenheitsjobs standen auf der Tagesordnung. Über einen langen Zeitraum hinweg lebte er von der Hand in den Mund. Hierbei sind im Film viele alte, auch sehr private Aufnahmen des jungen McConkey zu sehen, welcher oft eine gelbe, wasserdichte Filmkamera mit sich herumschleppte.
Die Wende kam zu Beginn der 1990er-Jahre, als er mit seinen immer neuen Wegen die extremsten Hänge zu bezwingen große Aufmerksamkeit erregte. Von da an gewann er bis zur Jahrtausendwende weltweit Freeskiing-Wettbewerbe. Nebenbei entdeckte er eine weitere Leidenschaft für sich – Fallschirmspringen. Jedoch blieb es nicht dabei. Einer James Bond Szene nachempfunden, kombinierte McConkey bald Skifahren und Freeskiing mit Fallschirmspringen, B.A.S.E.-Jumping oder Wingsuit-Fliegen. Auf immer neue Weise revolutionierte er diese Sportarten und setzte damit ganz neue Maßstäbe.
In der Dokumentation werden aber nicht nur einfach die sportlichen Errungenschaften des Ausnahmesportlers dargestellt, sondern es wird auch auf die private Seite Shane McConkeys eingegangen. Durch witzige Filmsequenzen und Berichte von Freunden und Kollegen, wie JT Holmes, Tony Hawk und Travis Pastrana wird versucht, dem Zuschauer die Persönlichkeit McConkeys näher zu bringen. So springt dieser z.B. splitterfasernackt, nur mit Skiern an den Füßen von einer steilen Felswand und seine Frau erzählt von seiner Leidenschaft für den Sport und seiner Angst vor Routine und einem normalen Acht-Stunden-Bürojob. Sehr berührend wird auch seine Beziehung und große Liebe zu seiner Frau und seiner kleinen Tochter erzählt. Ebenso emotional gestaltet sich dann auch das Ende der Dokumentation, als der letzte fatale Sprung McConkeys geschildert wird.
Insgesamt ist die neue Dokumentation aus dem Red Bull Media Haus nicht nur zwingend für Extremsportfans sehenswert. Natürlich sind viele beeindruckende Sprünge und Flüge des Ausnahmetalents zu sehen, jedoch besticht der Film besonders durch privates Bildmaterial, welches die menschliche Seite McConkeys betont. Die Dokumentation ist als Premiere im Rahmen der „Heroes by Nature“-Reihe am 3. Oktober im Cineplexx Donau Plex Wien zu sehen und startet dann am 18. Oktober in den österreichischen Kinos.

Barbara Klaus

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