„Love, Rosie – Für immer vielleicht“ – Filmkritik

Für immer vielleicht – oder doch nicht?!

In wenigen Tagen kommt mit „Love, Rosie – Für immer vielleicht“ eine weitere Romantik-Literaturverfilmung in die österreichischen Kinos. Besetzt mit zwei aktuell sehr beliebten aufgehenden Hollywoodsternchen Lily Collins und Sam Claflin, bekannt aus diversen Jugendfilmen, ist auch schon das Zielpublikum des Films klar vorgeben: jung, weiblich und mit einem Taschentuch jederzeit griffbereit in der Handtasche.

Rosie (Lily Collins) und Alex (Sam Claflin) sind seit ihren Jugendtagen die besten Freunde. Als sie die Schule schon fast hinter sich haben, wollen sie zusammen nach Boston ziehen. Alex möchte Medizin studieren und Rosie Hotelmanagerin werden. Doch dann kommt alles anders als geplant. Während Alex tatsächlich in Harvard studiert, muss Rosie in England verweilen. Ein romantisches Happy End scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Zur großen Distanz kommen noch ungeplante Schwangerschaften, Hochzeiten, Scheidungen und desaströse Liebesaffären hinzu, die immer wieder ein glückliches Beisammensein verhindern. Schlussendlich stellt sich die Frage: Können Mann und Frau überhaupt beste Freunde sein und wenn nein, wird es schlussendlich doch ein glückliches Ende für Rosie und Alex geben?!

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Alex (Sam Claflin) und Rosie (Lily Collins) sind schon in der Schule beste Freunde.      © 2014 Constantin Film Produktion / Jonathan Hession

Mit „Where Rainbows End“ (dt. Titel: „Für immer vielleicht“) von Cecelia Ahern, basiert der Film auf einem Buch der wohl bekanntesten und erfolgreichsten Autorin der Gegenwart. Ihr Roman „P.S. Ich liebe dich“ und der gleichnamige Film mit Hilary Swank und Gerard Butler von 2007 war weltweit ein Kassenschlager und spielte rund 150 Millionen Dollar ein. Es darf jedoch nicht als selbstverständlich angesehen werden, dass „Love, Rosie – Für immer vielleicht“ ein ähnlicher Erfolg an den Kinokassen wird. Zwar erzählt der Film eine berührende Liebesgeschichte, jedoch fehlt es dem Film, trotz vieler Schicksalsschläge, an Höhen, Tiefen und Überraschungsmomenten, wodurch der Film nur so „vor sich hin plätschert“ und der Zuschauer schon nach einer guten Stunde nur gespannt darauf wartet, ob die beiden schlussendlich glücklich vereint sind oder doch nicht. Auch fehlt es dem Film an einer gewissen Einzigartigkeit, da es schon eine gute Anzahl weiterer Streifen gibt, die mit genau dem gleichen Prinzip – kommen sie zusammen oder nicht – spielen. „One Day“ (2011) mit Anne Hathaway war vor nur wenigen Jahren ein solcher Film, um nur ein Beispiel zu nennen.

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Alex (Sam Claflin) nimmt in den USA Rosie (Lily Collins) auf eine Party mit.      © 2014 Constantin Film Produktion / Jan Thijs

Die beiden Hauptdarsteller sind nicht nur aufstrebende Stars in Hollywood, sondern machen ihre Sache im Film mal mehr und mal weniger gut. Insgesamt könnte man ihre schauspielerische Leistung mit der Note 2-, wenn man nach dem Schulsystem geht, bewerten. Beide wurden für den Film vor die Herausforderung gestellt ihre Charaktere in deutlich verschiedenen Phasen ihres Lebens über 12 Jahre hinweg darzustellen. Lily Collins, die schon in Filmen wie „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“ (2013) und „Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ (2012) zu sehen war, macht vor allem als junge Erwachsene eine gute Figur. Hingegen wirkt sie später im Film kaum gealtert. So steht sie als angeblich 30-Jährige neben ihrer zwölf Jahre alten Tochter und ist nicht nur körperlich kaum größer als diese, sondern wirkt vor allem mehr wie deren große Schwester als Mutter. Eine etwas kleinere Darstellerin für die Rolle der Tochter, sowie der eine oder andere Geniestreich der Masken- und Kostümbildner des Films, hätten hier wohl Wunder gewirkt. Ihr männlicher Gegenpart, Sam Claflin, hat mit genau dem gegenteiligen Problem zu kämpfen. Mit seinen 26 bzw. fast 27 Jahren zum Zeitpunkt des Drehs, nimmt man ihm den unschuldigen Schüler zu Beginn des Films kaum ab. Jedoch bessert sich dieser Umstand als es ihn zum Studium ins Ausland zieht.

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Rosie (Lily Collins) am Strand in England.      © 2014 Constantin Film Produktion

Insgesamt ist „Love, Rosie – Für immer vielleicht“ eine herzerwärmende Literaturverfilmung, die zwar nicht mit besonders viel Originalität und Innovativität aus der Masse der Filmveröffentlichungen heraussticht, aber dennoch Stoff für einen netten „Mädlsabend“ bietet und das trübe herbstliche Wetter für einige Zeit vergessen lässt.

Text: Barbara Klaus

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