Ferdinand Raimund für Kinder im „KUMST“

Die für Erwachsene geschriebenen Zaubermärchen Ferdinand Raimunds 1790-1836 fordern geradezu heraus, sie auch für Kinder aufzubereiten.

Eine Gruppe von jungen, engagierten Künstlern hat sich an diese schwierige Aufgabe herangemacht und das Stück: „Der Diamant des Geisterkönigs“, als Operette für Kinder gestaltet, die im KUMST Strasshof aufgeführt wurde.

Das Anliegen der Sänger und Sängerinnen ist es, durch solche Produktionen zukünftiges Publikum möglichst früh in die Faszination des Musik –und Sprechtheaters einzuweihen. Die jungen Leute sind sich bewusst, dass gerade für Kinder nur das Beste gut genug ist.

 

Die Originalmusik von Joseph Drechsler ging ins Ohr und unter der musikalischen Leitung Max Schamschulas erklangen die gut ausgebildeten, voll tönenden, erstklassigen Stimmen des jungen Ensembles zur Freude der kleinen und auch großen Zuschauer.

Auch die schauspielerische Darstellung unter der Regie von Isabella Kuess ließ nichts zu wünschen übrig. Dass großartige Bühnenbilder weder bei Aufführungen für Erwachsene noch bei Kindern nötig sind und wenn die darstellerische Leistung stimmt, hat das Ensemble schon in einigen anderen Produktionen bewiesen.

 

Um auf die Dauer der Konzentrationsfähigkeit der Kinder Rücksicht zu nehmen, musste das Stück natürlich sehr verkürzt werden. Solche Kürzungen sind immer problematisch, besonders, wenn es sich um ganz junge Zuschauer handelt, die dadurch leicht den Faden verlieren.

Eine Befragung mehrerer Kinder verschiedenen Alters nach der Aufführung ergab, dass einige sich einen Erzähler gewünscht hätten, der sie durch die Geschichte führt und dass sie die absonderlichen, zauberhaften Gefahren nicht ganz deutlich erkannt haben. Einige Erwachsene meinten, dass man die Verwandlung Florians in den Pudel vielleicht irgendwie hätte einbauen können, weil es für die Kinder sehr lustig gewesen wäre.

Das sind aber nur Kleinigkeiten, die eine so engagierte, begabte Gruppe sicher zu meistern weiß für künftige Produktionen. Man kann sich nur wünschen und hoffen, dass diese sich mit vollem Engagement, hohem Niveau und einer gesellschaftlichen Aufgabe bewussten jungen Leute, weiterhin die Welt der Bühne aus den Städten hinaus zur Bevölkerung tragen, für die der Besuch eines großen Theaters aus vielerlei Gründen nicht möglich ist.

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