„European Open Bouldern & Speed“ – Bericht

Ein neues Format, fünf Podestplätze und mäßiges Wetter

In den letzten drei Tagen (02.-04.05.) ging das allererste European Open in den Disziplinen Boulder & Speed im Kletterzentrum Innsbruck (KI) über die Bühne. Das neue Format dürfte wohl angesichts der Begeisterung seitens des Publikums und auch dem höchst internationalen Starterfeld – Profis aus 22 verschiedenen Ländern waren mit dabei – nächstes Jahr eine Wiederholung finden. Als einziger Spielverderber stellte sich das für Anfang Mai zu kühle Wetter heraus. Das dürfte den heimischen Athleten und Athletinnen, von denen es gleich zwei im Speed- und drei im Boulder-Bewerb aufs Podest schafften, jedoch gleichgültig sein.   

Wenige Monate nach der Kletter-WM im September 2018 ist es mit dem European Open (Boulder & Speed) wieder gelungen ein interessantes wie internationales Kletter-Event nach Innsbruck zu holen. Bei freiem Eintritt konnte sich das Publikum drei Tage lang live vom neuen Wettbewerbsformat überzeugen lassen. Obwohl organisatorisch sehr gut vorbereitet, kündigte sich schon einige Tage vor Beginn des Wettkampfes das Wetter als großer Spielverderber an. Regen und Kälte sollten in den drei Tage in Innsbruck zu erwarten sein. So wurde gleich zu Beginn das Finale in der Disziplin Speed nach vorne verschoben und das zurecht. Denn pünktlich zur geplanten Startzeit begann es zu tröpfeln. In diesem höchst spannenden Bewerb konnten bereits Lukas Knapp (6,46) und Alexandra Elmer (8,52 sek.) die bisherigen Bestzeiten unterbieten und somit neue österreichische Rekorde aufstellen. Im Finale hat es dann jedoch leider nicht ganz für das oberste Treppchen gereicht. So gewann bei den Herren Danyil Boldyrev (UKR) und bei den Damen Anna Calanca (IT). Direkt dahinter fanden sich jedoch mit Alexandra Elmer und Laura Lammer gleich zwei Damen aus dem KVÖ-Kader auf dem Podest wieder.

Im Gegensatz zum recht schnell abwickelbaren Speed-Wettbewerb, wurde jener im Bouldern auf zwei Tage mit Qualifikation, Halbfinale und Finale, aufgeteilt. In diesem geht es nicht um Höhe und Geschwindigkeit, sondern stehen Einfallsreichtum, Geschicklichkeit und Ausdauer im Mittelpunkt. So sind dabei in Absprunghöhe insgesamt vier verschiedene Routen zu passieren. Während in Qualifikation und Halbfinale noch viele Routen von den Athleten und Athletinnen bewältigt werden konnten, stellten sich insbesonders jene für die Männer als möglicherweise doch zu schwer gesteckt heraus. So konnten, während bei den Damen zwei Teilnehmerinnen – die Siegerin Luce Douady (FRA) und  die Zweitplatzierte Celina Schoibl (AUT) – alle vier Boulder schafften, bei den Herren alle die erste, aber keine der weiteren Routen vollständig passieren. Zwar gestaltete sich der Bewerb so auch als sehr spannend, jedoch war manchen Athleten dennoch ein gewisses Frustpotential mit der Zeit anzumerken, da auch die meisten von ihnen nicht einmal in die Nähe des Ziels kamen. Ebenfalls spielte das Wetter beim Finale nicht mehr mit. So setzte der zunehmende Regen und die nach Sonnenuntergang schnell fallenden Temperaturen den einigen hundert Zuschauern und Zuschauerinnen so weit zu, dass sie nach Ende des Wettbewerbs kollektiv ins nächstgelegene Lokal strömten, um sich ein wenig aufzuwärmen. Jedoch wäre auch eine Verschiebung auf Sonntag kaum ratsam gewesen, da der nächste Tag Schneeregen und Temperaturen um den Gefrierpunkt brachte. Bei der Siegerehrung konnten sich schließlich mit Celina Schoibl (2.), Nicolai Uznik (1.)  und Alfons Dornauer (3.) drei KVÖ-Athleten und -Athletinnen über Podestplätze freuen.

Zusammenfassend war es, trotz des mäßigen Wetters, sowohl für das Organisationsteam als auch die heimischen Athleten und Athletinnen, die sich gleich insgesamt fünf Podestplätze in den Disziplinen Boulder und Speed sichern konnten, eine höchst erfolgreiche Einführung des neues Formats. Es unterstreicht auch die Bedeutung des Austragungsortes Innsbruck, der mit dem 2017 neu errichteten Kletterzentrum (KI) eine der größten und modernsten Kletteranlagen weltweit zu bieten hat. Bleibt zu hoffen, dass – bei besseren Witterungsverhältnissen – noch viele derart erfolgreiche Wettbewerbe folgen werden.

 

Text & Bilder: Barbara Klaus

 

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